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Gomdori@Seoul

...jetzt mit noch mehr Erdbeermilch



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Freitag, 07. April 2006

Queer as Folk

Von jancorea, 09:14

Gestern war ich im Suwon Folk Village, so etwa 60 Km von Seoul entfernt. Wie kommt man da hin? Richtig,  mit der staedtischen U-Bahn, die alle Staedte auf dem Weg abklappert und dann am Hauptbahnhof von Suwon haelt (faehrt aber anschliessend bis Cheonan weiter...).
Der Bahnhof ist wieder mal so ein Ufo aus einer anderen Welt, das komplett mit Shoppingcenter, Kaufhaus und Parkhaus in der Provinzhauptstadt inmitten von kleinen Restaurants gelandet ist. Nebenan gibt es eine kleine Touristeninfo, bei der man sich aber nicht sonderlich um Auslaender kuemmert. Auslaender sind eh keine Touristen. Nicht mal, wenn sie in der Touristeninfo stehen. Kostenloses Internet funktioniert nicht, also 10 Minuten auf den Shuttle-Bus gewartet ohne irgendwas zu machen. Shuttle-Bus kommt, Janny schlaeft ein, wird unsanft von einem Pieken an der Schulter geweckt. Janny ignoriert, Pieksen geht weiter. Janny dreht sich entnervt, den passenden Gesichtsausdruck habend, um und sieht Herrn Kim Oh-Weh aus Suwon, der alsbald anfaengt zu erzaehlen. Ob ich Amerikaner bin. Ich nein, er aha. Deutschland sei ein reiches Land, aber die westliche Kultur schlecht. Korea nicht gut zu leben, weil westliche Kultur. Ich: Korea ganz ok, 2 Kulturen halt. Er: Bush, kennst du Bush? Ich ja, amerikanischer Praesident. Er: Schlecht! Westliche Kultur macht die Welt kaputt, westliches Essen, westliche Sitten, alles schlecht. Ich mir die Ohrstoepsel wieder eingesetzt und weitergeschlafen.

Im Dorf angekommen erst mal ein wenig die verwunderten Aeuglein gerieben. War das letzte mal 2002 mit meinem Vater dort. Da war die Stadt noch weit weg, nur ein paar Apartments wurden gebaut. Jetzt war der Parkplatz irgendwie das Zentrum eines neuen Stadtteiles. Und drinnen wurde es nicht unbedingt besser, denn aus dem Volkskundedorf (Folk Village) ist inzwischen sowas wie ein Volkskundeseoul geworden. Wie ich erstaunt las, waren inzwischen 270 Haeuser gebaut worden, d.h. wo 2002 noch ein grosser Rundweg rumfuehrte, waren inzwischen bis zu 3 Ebenen entstanden, in die Berge hatten sie einen buddhistischen Tempel nachgebaut etc. So gross wie dieses sogenannte Dorf war im alten Korea nicht mal ne Provinzstadt, glaube ich ^^ Auf jeden Fall soweit alles schick.

Nur hatte ich Kopfschmerzen und wenn ungefaehr 48 Millionen Kindergartenkinder aus Seoul ihren Schulausflug unternehmen und ihre Englischkenntnisse anwenden muessen - ja das is klischeehaft, ich weiss - dann tut das verdammt weh. Ich hab da auch ein Foto gemacht als ich vo Berg runterkam und vor mir die Wiese in hellgruen, rosa und gelb (die Lieblingsfarben von koreanischen Kleinkindern und Grosskindern) erstrahlte. Jedenfalls versuchte ich mich von den Hauptpfaden, auf denen es einem schon von weitem tausendfach "Hello. Nice to meet you. Nice to meet you too" entgegenschalmeite, fernzuhalten. Die grossen Anwesen warn aber auch nicht besser, denn ueberall sind jetzt Schilder fuer die Touristen aufgebaut, welcher koreanische Film und welches Drama wo gedreht wurden. Dieses Volkskundedorf ist wie gesagt eigentlich nur da, um Kleinkindern Englischunterricht zu ermoeglichen und alte Dramas fuer verrueckte Auslaender zu drehen ^^ Naja, auf jeden Fall habe ich.... jetzt werdet ihr mich alle beneiden.... die Szene aus Daejanggeum (MEINEM Drama, ihr wisst schon..koenigliche Koechin und so..) gesehen...wo....Jang Geum mit der Hofdame auf der Suche nach dem Geschmack der Sojabohnenpaste ist!!! Jawoll! Leider gabs keine T-Shirts mit "Sojabohnenszene 2006 - Ich war hier", aber immerhin :D

Von den ganzen Huehnern und Fasanen und was da sonst noch so gehalten wurde, habe ich mich dann auch lieber ferngehalten, denn meine Erkaeltung muss nicht unbedingt zur Vogelgrippe ausarten, dafuer habe ich einen leckeren Honigtee getrunken und dann wie ein Yangban (Adliger) gespeist in einer Dorfkneipe in einem eigenen Raum, so richtig traditionell und ... ja ich hab was umsonst bekommen, weil ich so gut koreanisch spreche. Es hoert nicht auf, es wird nie aufhoeren.... Viel interessanter war aber die suesse Katze, die die ganze Zeit im Hof rumstreunte. Aber auch von der habe ich mich lieber ferngehalten....Vogelgrippe, Tollwut oder vielleicht gar....von Japanern gestreichelt !!!

Dann gabs noch ein bissel Geklimper zum Abschied, bei dem Pangut diesmal aber ist dem mit dem langen Band das Band abgefallen und da warn alle ganz traurig. Der Seiltaenzer, inzwischen ein Junger und nicht mehr der Alte (irgendwie logisch :D), war noch besser als der Alte, weil irgendwie noch lustiger und beweglicher (ok und ich versteh inzwischen ein paar der Witze, die er reisst) und dann musste ich auch schnell zum Shuttlebus. Inzwischen waren meine Kopschmerzen zu Kopfplatzen geworden und die 1 Stunde Fahrt mit der Dorf-U-Bahn machte es nicht unbedingt besser....Zuhause angekommen fiel ich nur noch ins Bett, wachte um 22 Uhr mit Hunger und Kopfschmerzen auf und machte mir nur noch schnell meine Notramyun und fiel dann wieder ins Bett.

Deshalb habe ich auch gestern nichts mehr geschrieben. Aber wie meine Kommentarseiten zeigen, liest den Blog hie rja eh keiner -_- (Waere schon nett, wenn ihr euch ein bissel oefter melden wuerdet :P)