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Gomdori@Seoul

...jetzt mit noch mehr Erdbeermilch



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Donnerstag, 30. März 2006

Norddorf

Von jancorea, 08:09

Aaaah......also ich war heute mal ganz nebenbei im Kyongbok-Palast und es war ganz nett, trotz Haufen von Japsen an jeder Ecke. Aber zumindest lernen die da, was sie der koreanischen Kultur so alles angetan haben...

Der Palast bzw. seine Rekonstruktion kommen nicht so richtig voran, weil die halt sehr genau arbeiten. Also die Quartiere des Kronprinzen sind jetzt zumindest als Fundamente freigelegt, die Aussenmauer im Nordwesten ist fertig inklusive Tore und die Quartiere, wo Kaiserin Myongsong ermordet wurde (ja, die Frau hatten wir schon mal ^^) sind im Rohbau fertig, werden im Juni eroeffnet. Und auf dem riiiesigen Areal zwischen dem Palast der Koeniginmutter und dem Pavillon auf dem Wasser, dessen Namen ich mir nicht merken kann, ist auch eine riesige Ausgrabungsstelle.
Daran sieht man uebrigens wieder, wie gut die Japaner gearbeitet haben, wenn man einen Palast, der bis ins 20. Jahrhundert bewohnt war, ausgraben muss wie antike Tempel. Die Fundamente haben die Japaner bloederweise nicht noch ausgebuddelt und zerkleinert.

Nach dem obligatorischen Foto-Shooting a la 100-Ansichten von alten Daechern gings dann nach Bukchon, dem Norddorf, einer Bezeichnung fuer die sogenannte Altstadt Seouls. Ich hatte mir da nicht grosse Hoffnungen gemacht, aber tatsaechlich war dieser Ausflug einer der schoensten, die ich hier je gemacht habe. Man glaubt nicht, wieviel noch uebrig ist von alten Haeusern und wieviele wieder aufgebaut wurden. Sicherlich ist nicht alles echt, es gab z.B. ganz bestimmt keine Hanok (Traditionelles koreanisches Anwesen) mit Tiefgarage und auch die Ueberwachungskameras waren in der Choson-Zeit da noch nicht, aber alles in allem macht das doch nen guten Eindruck.
Also bin ich da knapp 3 Stunden lang durchgetappert, Berg rauf, Berg runter.

Inzwischen duerfte ja mein Lohn von der Arbeit da sein, dann zahle ich shcon mal fuer ein Haus an: Ich bin da auch kaum der erste Auslaender, der auf die Idee gekommen ist, wie manche Tuerschilder verraten. Guten Tag Mr. & Mrs. Reilieux :D
Aber mal ehrlich, wie kann man geiler wohnen als hier. So etwa 100 Meter ueber dem Zentrum. Zur Rechten der Kyongbok-Palast, schraeg hinter dir die Residenz des Praesidenten, direkt dahinter der Bukhan-Berg, links nen Huegel mit Haeusern und unter bzw. vor dir in angenehmer Entfernung das Stadtzentrum mit Hochhaeuserpanorama und Blick auf den Suedberg mit Seoul Tower drauf. Und das beste: Es ist absolut still da oben. Da ist niemand. Und hier kommen wir zu dem Grund, warum ich das Norddorf meinen Geheimtipp Nr. 1 nenne.

Dieses ganze Doerfchen ist irgendwie authentisch. Es gibt kleine Gallerien, eine Herberge und dann war noch ein kleiner Laden, wo man sich selbst traditionelle Drucke machen konnte. Ich habe einen Selbstreflektions- und Selbstschutzamulettdruck gemacht...^^ Mit Tiger und so...Voll schoen. Was ich krass finde, so etwas, qualitativ hochwertiges (echte Farbe, Druckblock, Maulbeerbaumpapier) kostet gerade mal 3.000 Won, aber der Eintritt in den Kyongbok-Palast inzwischen auch schon ...Schweine. Ach Mensch, habe ich doch glatt das beste vergessen...Heute in einem kleinen Cafe, Gamgyul-Slush (na dieses Mandarinen-Orangen-Marajuca-artige Zeuchs von Jeju) mit 5 Arten Reiskuechlein fuer 4000 Won, Gott war ich selig! Und was fuer leckere Fuellung es heute gab...Zimt-Creme, Mandarinen-Creme...Aaaah....ich liebe diese Reiskuechlein ^^

Zurueck ins Norddorf. Also es gibt eigentlich nur 2 Gassen, wo wirklich alle Gebaeude authentisch alt sind, aber ansonsten ueberall nette kleine Haeuschen und zwischendurch halt nicht ganz so authentisch, aber immer noch passend. Naja, ich hab ja 1 1/2 Filme verschossen, also werdet ihr das alle zu sehen bekommen. Hehe. Diese ganze Stimmung da oben war wie man sich das alte Korea vorstellt. Keine Hektik, einfach mal das Leben Leben sein lassen, ein Schwaetzchen mit der Nachbarin.....
Alles war so klischeehaft perfekt, dass ich mir wieder die ganze Zeit dachte...Verdammt, so schoen kann die Welt doch gar nicht sein. War dann noch an dem Haus, wo Bin Jip gedreht wurde (der Film wird meinem Papa und Nana und Sarah was sagen, habe ich euch ja alle genoetigt, euch den anzuschauen :D), aber das Tor war zu, weil es ein Privathaus ist. Und dann bieg ich die Gasse runter ab und bin schon wieder fast im normalen Leben, da entdecke ich in einer Nebengasse einen kleinen buddhistischen Tempel. Und wenn ich klein sage, dann meine ich klein. Eine kleine Haupthalle, ein kleines Wohnhaus, ein Geraeteschuppen und ein kleiner Pavillon, alles zusammen auf einer Grundflaeche, die ungefaehr unserer Wohnung in Berlin entspricht. Genial. Apropos Einrichtungen aus fernen Welten. Ich haette es nicht fuer moeglich gehalten, aber direktr neben dem Kyongbok-Palast ist die...haltet euch fest...MONTESSORI-SCHULE von Seoul...ich mein...sogar hier -_-
Wenigstens gab es kleine (romantische ^^) Kaetzchen ^^ Das war so suess. Hatte mich ein wenig verlaufen (in dem Gewirr auch kein Wunder) und ploetzlich guckte mich von einem Dach ein Kaetzchen an ^^ Hust...ich schweife ab. Aber wo wir schon bei Tieren sind.
Ihr glaubt net, was ich entdeckt habe...

EISBAERENMUETZEN!!!! Das ist ein Eisbaer, den man sich um den Hals schnallt und dessen Kopf und Vordertatzen dann den Kopf und die Ohren bedecken. Sieht verdammt suess aus, aber hab mich nicht getraut nen Vorschulkind zu fragen, wo man sowas kaufen kann ^^ Vielleicht finde ich sowas ja noch....Die gibts auch in der Tigervariante, dann aber als Tigerkopf, nur dass halt anstatt eines Tigergesichtes, das des Menschen rausguckt, ist auch suess, aber nicht so cool wie eine E-I-S-B-A-E-R-E-N-M-U-E-T-Z-E ^^

So genug geschwafelt fuer die naechsten paar Stunden.Grins.